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Landschaft Welle
05.12.2018

5G im Landkreis Calw

Landrat Helmut Riegger macht sich für einen schnellen Ausbau des 5G-Netzes im ländlichen Raum stark

Dass die großen Telekommunikationsunternehmen den ländlichen Raum beim Ausbau von schnellem Internet und flächendeckender Mobilfunkabdeckung vernachlässigen, ist längst kein Geheimnis mehr – ein Umstand, der ganz aktuell bei der Versteigerung der 5G-Frequenzen deutlich wird.

Vor diesem Hintergrund ist der Landkreis Calw im Bereich der Breitbandversorgung selbst tätig geworden und hat in den letzten Jahren ein flächendeckendes Backbone-Netz mit Glasfaserkabeln aufgebaut, das nahezu vor der Fertigstellung steht. Zeitgleich werden die innerörtlichen Netze, die für einen glasfaserbasierten 5G-Ausbau zwingend erforderlich sind, realisiert. „Mit diesen Maßnahmen bieten wir die wichtigsten Voraussetzungen für die schnelle Einrichtung des 5G-Netzes. Ziel ist es, dass am Ende überall in Deutschland eine Abdeckung mit Mobilfunk und einer schnellen mobilen Datenübertragung vorhanden ist und der 5G-Ausbau rasch vorangetrieben wird“, so Landrat Helmut Riegger.

Der Beirat der Bundesnetzagentur hatte der Bonner Behörde am 26. November 2018, trotz scharfer Kritik und zahlreichen Änderungsvorschlägen seitens der Politik und Wirtschaft, den Rücken gestärkt und die Vergaberegeln für die 5G-Auktion insgesamt gutgeheißen. Danach beschloss die Chefetage der Bundesnetzagentur das Regelwerk zur Frequenzvergabe. Wermutstropfen dürfte sein, dass die Anbieter weiterhin ihre Netze nicht zwingend für Wettbewerber öffnen müssen (National Roaming), was die Ausbaugeschwindigkeit und Ausbaukosten der Mobilfunknetze erheblich verzögert.

Für Privatkunden soll das 5G Netz eine untergeordnete Rolle spielen, da die meisten Anwendungen mit 4G (LTE) gut nutzbar sind. Ob somit ein Ausbau eines 5G-Netzes in den ländlichen Regionen, wie beispielsweise dem Nordschwarzwald, durch den Markt getätigt wird, ist nach dem Beschluss der BNetzA leider nicht in den Vergaberegeln für die Auktion der 5G-Frequenzen festgelegt worden und daher wohl auch nicht zu erwarten. 

Aus diesem Grund hat der Calwer Landrat bereits den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Telekom sowie die relevanten Ministerinnen und Minister auf Landes- und Bundesebene angeschrieben – eine Antwort hat er bislang nicht erhalten. „Davon lasse ich mich nicht entmutigen. Ich werde mich weiterhin mit großem Nachdruck für einen schnellen Ausbau des 5G-Netzes im ländlichen Raum einsetzen. Es kann nicht im Interesse der Landes- und Bundespolitik sein, nur in den Metropolregionen unseren Bürgerinnen und Bürgern schnelles Internet und eine gute Mobilfunkversorgung zur Verfügung zu stellen“, wie Landrat Riegger deutlich macht.

Dass er vor zwei Wochen für die Verleihung des Europäischen Breitbandawards in Brüssel war, passte vom Zeitpunkt perfekt. Er nutzte seinen Aufenthalt in der Stadt mit den wichtigsten europäischen Institutionen, um das Thema auch auf europäischer Ebene zu diskutieren. Zeitgleich schrieb er die EU-Kommissarin für digitale Wirtschaft und Gesellschaft – Marija Gabriel – und den Kommissar für digitalen Binnenmarkt – Andrus Ansip – an, um auch sie von der Dringlichkeit eines ausnahmslos flächendeckenden Breitband- und Mobilfunkausbaus zu überzeugen.

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