Direkt zu:
Landschaft Welle
05.02.2024

Glückwunsch an fünf junge Landwirtinnen und Landwirte für erfolgreichen Berufsabschluss / Vortrag Maschinenring in Afrika

Jahreshauptversammlung des Vereins für landwirtschaftliche Fortbildung mit Bericht über Projekte der Maschinenringe in Afrika

Oberhaugstett, 23. Januar 2024. Zum Abschluss ihrer Berufsausbildung zum Landwirt/Landwirtin erhielten fünf junge Absolventinnen und Absolventen als Anerkennung für ihre erbrachten Leistungen ein kleines Präsent verbunden mit den besten Wünschen für ihren weiteren beruflichen und privaten Lebensweg.

Vorsitzender Thomas Schill schaute rückblickend auf die Tätigkeiten des VLF und berichtete vom VLF Bundesseminars mit Themen zu Erneuerbaren Energien, Freiflächen-/Agrophotovoltaik oder zur Flurbilanz. Die Flurbilanz zeige den Wert der Flächen für die Landwirtschaft. Jedermann/ Jedefrau könne sich über die Einstufung der eigens bewirtschafteten Flächen ein Bild machen. Die Flurbilanz sei u.a. bei Stellungnahmen in der Bauleitplanung zu berücksichtigen. Außerdem kündigte er an, dass die Verleihung von silbernen bzw. goldenen Meisterbriefen in Planung sei. Er bat Meisterinnen und Meister, die vor 25 bzw. 50 Jahren die Meisterprüfung im Beruf Landwirtin und Landwirt erfolgreich abgelegt haben, sich für diese Ehrung beim Amt für Landwirtschaft zu melden.

Markus Stollsteimer, geschäftsführender Vorstand des Bauernverbandes Nordschwarzwald-Gäu-Enz, unterstrich die Bedeutung der Bauernaktionen, deren friedlichen Verlauf mit insgesamt sehr positiver Resonanz. Ziel seien, neben der Beibehaltung der Steuerbegünstigung für den Agrardiesel, u.a. Erleichterungen betreffend Planungssicherheit, Vorgaben, Dokumentationspflichten und eine bessere Wertschöpfung für die Landwirtschaft. Er informierte über die geplante Aktion am 25. Januar in Nagold. Man wolle mit „interessierten Bürgern und anderen Berufsgruppen ins Gespräch“ kommen.

Dr. Peter Schäfer, Dezernent im LRA Calw für Umwelt, Bauen, Naturschutz, Land- und Forstwirtschaft, würdigte die jungen Landwirtinnen und Landwirte und zollte ihnen Respekt für ihren erfolgreichen Berufsabschluss. Er bedankte sich beim Vorsitzenden Thomas Schill und dem gesamten Vorstand für deren Engagement und die vielfältigen Weiterbildungsangebote des VLF.

VLF-Geschäftsführerin Dagmar Hämmerle skizzierte die Veranstaltungen des vergangenen Jahres und informierte über „Aktuelles aus der Landwirtschaftsverwaltung“. Sie lud dazu ein das Angebot an Informationsveranstaltungen gut zu nutzen und freute sich über die gute Zusammenarbeit. „Der Landwirtschaftsverwaltung ist es wichtig Landwirtinnen und Landwirten in der Umsetzung der neuen Förderprogramme im Rahmen der Gemeinsamen Agrarreform und den damit verbundenen stetig wachsenden Anforderungen an Umwelt und Tierwohl gute Unterstützung zu bieten.

Großen Beifall und Anerkennung sowie ein kleines Präsent erhielten Jonas Böttinger, Gechingen, Johannes Clauß, Neubulach, Julia Huber, Neubulach, Fabienne Schwab, Nagold und Finn Stollsteimer, Nagold zu ihrem erfolgreichen Berufsabschluss Landwirt/Landwirtin. „Für diesen so vielseitigen und sehr verantwortungsvollen Beruf ist dieser Abschluss wichtiges Handwerkszeug. Neben der Aneignung von Fachwissen entstehe auch ein wichtiges, oft lebenslanges Netzwerk, für weiteren Austausch und Unterstützung“ so Hämmerle.

Erwin Ballis berichtet über „Maschinenring in Afrika“

Erwin Ballis, Geschäftsführer der Maschinenringe Deutschland GmbH, unternahm mit den Besuchern eine spannende Reise nach Afrika in den Senegal und nach Kenia. Faszinierend schilderte er mit viel Herzblut und Leidenschaft wie sich innerhalb von nur 4 Jahren im Senegal bereits über 100 Maschinenringe gründeten. Nach erfolgter Anschubfinanzierung können diese sich selbst tragen. Sie stellen den senegalesischen Landwirtinnen und Landwirten hilfreiche Gerätschaften zur Verfügung, zu angepassten Gebühren. Bei den Gerätschaften handelt es sich um einfache, von Eseln gezogene Pflüge, Dreschgeräte und Mühlen.

Er beschrieb wie einfachste Gerätschaften eine enorme Wirkung erzielen, eine Produktionssteigerung um ein Vielfaches. Mit dem sonst üblichen „Hacken per Hand“ kann nämlich gerade mal die Selbstversorgung der Familie gesichert werden. Ein Ziel sei es auch die Wertschöpfungskette zu verbessern. Es könne nicht sein, dass die durch die Mechanisierung erzielten Mehrerträge zu einem Spottpreis an einen durch das Dorf fahrenden Händler abgegeben werden.

Hier sollen neue Wege gefunden werden, die Ernteprodukte über den Maschinenring vor Ort verarbeiten und besser vermarkten zu können. In Kenia initiierte der Maschinenring in Zusammenarbeit mit der Kaffeerösterei Dinzler einen eigenen MR-Kaffee und verbessert die Wertschöpfungskette von Kenia nach Deutschland. Die in der Selbsthilfeorganisation tätigen Landwirtinnen und Landwirte in Kenia erzeugen mit ihren Kaffeebohnen ein hochwertiges Produkt und erhalten dafür so auch einen angemessenen Preis.

Voller Tatendrang erklärte Ballis das ambitionierte Ziel der Maschinenringe, „in fünf Jahren in Senegal 2.000 Maschinenring-Organisationen aufzubauen und in zehn Jahren dort den Hunger besiegt zu haben“.