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Landschaft Welle
06.12.2023

Gemeinden im Kreis Calw wollen Biotope besser vernetzen

Planungen und Maßnahmen zur Stärkung des Biotopverbunds im Kreis Calw

Die biologische Vielfalt unserer heimischen Tier- und Pflanzenarten beruht auf einem komplexen Netzwerk der Natur. Tiere und Pflanzen sind auf eine intakte Verbindung ihrer Lebensräume angewiesen, um darin wandern und sich genetisch austauschen zu können. Unter dem Biotopverbund versteht man dabei die Erhaltung und Pflege von Biotopen, sowie die Herstellung von ökologisch funktionalen Verbindungen zwischen diesen Lebensräumen. Das Land Baden-Württemberg hat sich als Ziel gesetzt bis 2030 auf mindestens 15 % der Offenlandfläche einen funktionalen Biotopverbund zu etablieren. Dieses Ziel wurde im Jahr 2020 im Naturschutzgesetz gesetzlich verankert und soll mithilfe von kommunalen Biotopverbundplanungen und damit einhergehenden konkreten Biotopverbund-Maßnahmen auf der Fläche erreicht werden.

Immer mehr Gemeinden im Kreis Calw entschließen sich dazu eine Biotopverbundplanung erstellen zu lassen und die darin vorgeschlagenen Maßnahmen umzusetzen. Die ersten Gemeinden die ihre Planung bereits abgeschlossen haben sind Oberreichenbach, Calw und Ebhausen. Bad Herrenalb, Wildberg und Neubulach befinden sich aktuell in der Planerstellungsphase. Nagold bereitet derzeit den Beginn für das kommende Jahr vor.

Im Rahmen der Erstellung eines Biotopverbundplans werden zunächst durch ein Umweltplanungsbüro alle vorhandenen Biotope auf der Gemeindefläche vor Ort begutachtet und beurteilt. Dabei werden sowohl bereits bestehende Planungen und Artkartierungen als auch Informationen von Behörden, Gebietskennern und der Öffentlichkeit mit in die Planung einbezogen. Sofern erforderlich werden Maßnahmen zur Pflege oder mögliche Trittsteine zwischen den Lebensräumen vorgeschlagen. Die Gemeinde erhält schließlich einen Bericht und Karten zum aktuellen Zustand der Lebensräume, sowie Vorschläge und detaillierte Beschreibungen einzelner Pflegemaßnahmen.

Entschließt sich eine Gemeinde eine Biotopverbundplanung erstellen zu lassen werden die Kosten zu 90 % über Landesmittel gefördert. Die Koordination aller Biotopverbundplanungen und der Maßnahmenumsetzung erfolgt über den Landschaftserhaltungsverband (LEV) im Landratsamt Calw. Ansprechpartnerin ist die studierte Biologin Tamara Winkscha.

Nach Abschluss der Biotopverbundplanung geht es darum die erarbeiteten Maßnahmen auf der Fläche umzusetzen. Diese können von Gemeinden, Vereinen, Verbänden oder Landwirten umgesetzt werden. Mithilfe eines Förderantrags kann die Umsetzung der Maßnahmen zu 70 % über die Landschaftspflegerichtlinie gefördert werden. Der LEV setzt ganzjährig Biotopverbundmaßnahmen im gesamten Kreis Calw um, welche vom Land gefördert werden. Im Jahr 2023 wurden dabei rund 100.000 € für Biotopverbundmaßnahmen eingesetzt. Dazu gehören beispielsweise Maßnahmen zur Beweidung, Mahd, Gehölzpflege und Sanierungen von Trockenmauern oder Tümpeln.

Weiter Informationen zum Thema Biotopverbund finden sich auf der Seite der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (https://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/en/natur-und-landschaft/biotopverbund).

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