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Energie und Klimaschutz

Über die Bedeutung des Klimaschutzes gibt es keinen Zweifel. Endlich ist die Energie- und Klimaschutzproblematik dort angekommen, wo sie hingehört: in der breiten Öffentlichkeit.

Warum Klimaschutz und Klimawandelanpassung?

 Wir befinden uns mitten in einer Klimakrise. Durch die Verbrennung großer Mengen fossiler Energieträger und dem damit  ansteigenden Gehalt an Treibhausgasen in der Atmosphäre steigt auch die globale Mitteltemperatur an. Klimaveränderungen gab es schon immer – aber seit Beginn der Industrialisierung erfolgte der Temperaturanstieg in einer extrem kurzen Zeitspanne, wofür in der erdgeschichtlichen Vergangenheit Zeiträume von Millionen von Jahren zur Verfügung standen. In dieser kurzen Zeit sind die Ökosysteme nicht in der Lage, sich rechtzeitig anzupassen. Artensterben und Extremwetterereignisse wie Hitzeperioden oder Starkniederschläge sind die Folge.  



Spätestens seit dem grausamen Angriff Russlands auf die Ukraine und der damit ausgelösten Energiekrise geht es beim Klimaschutz mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien auch um die Versorgungssicherheit im Strom- und Wärmesektor. Zunehmende Unabhängigkeit und bezahlbare Energiepreise stehen weit oben auf der Agenda, wenn die große Politik den Ausbau von Windkraft und Photovoltaik vorantreibt. Dazu benötigen wir den Schulterschluss aller Beteiligten und einen Konsens darüber, wohin die Reise im Klimaschutz gehen soll: nämlich die sogenannte „Netto-Null-Emission“ anzustreben, also weniger Treibhausgasemissionen auszustoßen, als durch Reduktionsmaßnahmen eingespart werden.

Die Folgen der Klimaveränderung kennen wir aber mittlerweile nicht mehr nur aus Medienberichten über abschmelzende Polkappen, sondern auch Ereignisse wie die Flutkatastrophe im Ahrtal führen uns die Dringlichkeit des Themas vor Augen. Deshalb müssen wir Maßnahmen ergreifen, um uns an die Auswirkungen anzupassen.

Wir Menschen als erhebliche Treiber des Klimawandels haben deshalb eine besondere Verantwortung zur CO2-Reduktion. Wir müssen alles daran setzen, um die bereits begonnene Erderwärmung auf maximal 2° Celsius zu begrenzen, damit kommenden Generationen keine unkontrollierbaren Umweltveränderungen hinterlassen werden. Das heißt konkret, dass in den kommenden Jahren mindestens 80 bis 95% Treibhausgasemissionen vermieden werden müssen. Damit wir zum einen unsere Klimaschutzziele erreichen können und zum anderen, damit wir die Grundrechte unserer Kinder, Enkel- und Urenkel gemäß Artikel 20a des Grundgesetzes wahren: „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere (…).“

Klimaschutz im Landkreis Calw

Bereits 2013 wurde im Landkreis Calw das erste Energie- und Klimaschutzkonzept erstellt und damit die Grundlage des kommunalen Klimaschutzes geschaffen. Damals war die Klimapolitik noch eine andere und entsprechend sind die Klimaschutzziele bis heute an die tatsächlichen Anforderungen angepasst worden. Um die Wichtigkeit hervorzuheben, unterzeichnete der Landkreis Calw 2020 den Klimaschutzpakt des Landes Baden-Württemberg und verpflichtete sich dabei entsprechend zu einer weitgehend klimaneutralen Verwaltung bis 2040.

Der Landkreis Calw nimmt seine Verantwortung ernst und sieht sich in einer Vorbildfunktion. Deshalb geht der Landkreis als Vorreiter in Baden-Württemberg voran und setzt sich zum Ziel, bis 2035 die Klimaneutralität zu erreichen.  Auch hier geht es nur im Schulterschluss mit allen beteiligten Akteuren.  Der folgende Film wurde im Rahmen des Landeswettbewerbs „Auf dem Weg zur Klimaneutralität“ gedreht und fängt einige Stimmen zum Klimaschutz im Landkreis ein:

https://www.youtube.com/watch?v=BdkR5bbE1PI


Das Klima-Team

Im Landkreis Calw kümmert sich ein dreiköpfiges Team um den Klimaschutz. Das Klimaschutzmanagement und die Klimawandelanpassung ist Schwerpunkt der Arbeit von Leonie Roth, Mario Tinnhofer und Fabian Traub.


Arbeitsgruppen

Im gegründeten Arbeitskreis Klimaschutz & Fairtrade beteiligen sich die Fraktionsvorsitzenden der Gremien, die Verwaltung und weitere relevante Akteure an den Klima-Themen des Landkreises. Jeder bringt unterschiedliche Expertise mit und kann in den vielfältigen Themenbereichen alle Belange mit einfließen lassen. Regelmäßig werden hier Projekte initiiert und für die Gremienarbeit vorbereitet.

Die interne Projektgruppe Erneuerbare Energien besteht aus Mitarbeiter*Innen der verschiedenen Fachabteilungen im Landratsamt. Beim Ausbau der erneuerbaren Energien sind neben der Bauordnung und generellen Rechtsfragen auch die Belange des Naturschutzes und der Land- und Forstwirtschaft betroffen. Hier wird abteilungsübergreifend zusammengearbeitet, um effiziente Vorgänge zu ermöglichen.


Strategie und konzeptioneller Klimaschutz

Der Landkreis Calw verfolgt eine Klimaschutzstrategie, die in fünf Schwerpunktthemen gegliedert ist:

  1. Energieeffizienz und Klimaneutralität
  2. Ausbau erneuerbarer Energien
  3. Beratung und Vernetzung
  4. Klimawandelanpassung
  5. Regionalität, Nachhaltigkeit und Fairtrade

Nach diesen Punkten werden alle Aktivitäten des Landkreises kategorisiert, die dann langfristig zu den oben genannten Zielen der Klimaneutralität führen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist konzeptionelles Arbeiten erforderlich (siehe Klimaschutzkonzept und CO2-Bilanz).

CO2-Bilanz, Klimaschutzkonzept und Klimawandelanpassung

Im Folgenden sind die aktuelle CO2-Bilanz des Landkreises, das Energie- und Klimaschutzkonzept, der zugehörige Monitoringbericht 2020, sowie der aktuelle Klimaschutzbericht der kreiseigenen Liegenschaften dargelegt:


  • CO2-Bilanz:

CO2-Bilanz 2017 Zusammenfassung


  • Energie- und Klimaschutzkonzept:

Energie- und Klimaschutzkonzept _ Teil 1

Energie- und Klimaschutzkonzept _ Teil 2

Energie- und Klimaschutzkonzept _ Teil 3

Energie- und Klimaschutzkonzept _ Monitoringbericht 2020


  • Klimaschutzbericht der kreiseigenen Liegenschaften:

Der Landkreis Calw erstellt jährlich einen Klimaschutzbericht, in dem alle Verbrauchsdaten (Wärme, Strom und Wasser) der kreiseigenen Liegenschaften aufgeschlüsselt sind. Daneben werden auch die Themen Klimaschutz in der EDV und der landkreiseigene Fuhrpark dargestellt:

Aktueller Klimaschutzbericht der kreiseigenen Liegenschaften


  • Strategie zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels:

Trotz der Bemühungen im Klimaschutz findet der Klimawandel statt. Wir können ihn bereits spüren, vor allem wenn es im Sommer längere Zeit heiß und trocken ist oder wenn es zu anderen extremen Wetterereignissen wie Starkregen kommt. Gemeinsam mit den Fachabteilungen im Landratsamt, den Gemeinden und vielen weiteren Expertinnen und Experten wurde für den Landkreis Calw im Rahmen mehrerer Workshops eine Strategie entwickelt, mit der auf veränderte Klimabedingungen reagiert werden kann. Eine Maßnahme könnte zum Beispiel sein: Eine online verfügbare Karte mit "coolen Orten" zeigt allen Interessierten auf dem Smartphone, in welchen Gebäuden oder Bereichen im Landkreis an Hitzetagen eine Abkühlung möglich ist. Das können zum Beispiel kühlende Gebäude wie Kirchen sein oder auch beschattete Bänke unter Bäumen. Die ausführliche Strategie kann hier eingesehen werden:

Klimawandelanpassung im Landkreis Calw



Gemeinschaft der Energieberater im Landkreis Calw e.V.

In Zeiten steigender Energiepreise und knapper werdender Rohstoffe wächst das Interesse vieler Bürger an Fragen der Energieeinsparung und des effizienten Einsatzes von Energie. Mit der Energieagentur "Gemeinschaft der Energieberater im Landkreis Calw e. V." bietet der Landkreis eine zentrale Anlaufstelle:

www.energieberatung-calw.de


Hier erhalten Sie eine umfassende und vor allem neutrale Beratung. Die Gemeinschaft der Energieberater wurde mit Unterstützung des Landkreises Calw gegründet und ist ein Zusammenschluss qualifizierter Gebäudeenergieberater.

Aktuelles / Projekte / Veranstaltungen

European Energy Award

Der European Energy Award (kurz eea) ist ein europaweites Qualitätsmanagement- und Zertifizierungsverfahren für den Klimaschutz in Kommunen und Landkreisen. Dieser unterstützt dabei die Klimaschutzarbeit kontinuierlich zu strukturieren, zu organisieren und zielgerichtet zu steuern. Alle Arbeitsbereiche einer Verwaltung werden in den Prozess einbezogen und im Hinblick auf ihren Beitrag bei der Energie- und Klimaschutzarbeit betrachtet.

Zentraler Bestandteil des eea-Prozesses ist die Gründung eines interdisziplinären Energieteams, welches als Motor den Prozess steuert und für die Umsetzung sorgt. Im Dezember 2019 wurde das Energieteam mit Vertreter*Innen verschiedener Fachbereiche aus der Verwaltung und externer Akteure gegründet, darunter u. a. Verkehrsplanung, das Bauamt, die Wirtschaftsförderung sowie der Abfallwirtschaftsbetrieb. Gemeinsam wurde mit dem energiepolitischen Arbeitsprogramm ein Maßnahmenkatalog in allen Handlungsfeldern erarbeitet mit dem Ziel der kontinuierlichen Maßnahmenumsetzung.

Als akkreditierter eea-Berater fungiert Hr. Dold von der KlimaschutzAgentur Reutlingen. Er begleitet den Landkreis bzw. das Energieteam bei der Durchführung des Zertifizierungsverfahrens und dem Aufbau des Qualitätsmanagementsystems. Im externen Audit Anfang Dezember 2022 übertrifft der Landkreis Calw mit 66,9 % den notwendigen Zielerreichungsgrad (50 %) für die Zertifizierung mit dem European Energy Award. Mitte 2023 wird die offizielle Auszeichnung erfolgen.



Klimawandelanpassung

Die Überschwemmungen im Ahrtal haben den menschengemachten Klimawandel auf drastische Art wieder in den Fokus gerückt. In den letzten Jahren wurden immer wieder Temperaturrekorde gebrochen und Wetterextreme haben zugenommen. Diese klimatischen Veränderungen haben lokal große Auswirkungen, wie u.a. Starkregenereignisse, Hochwasser oder Dürren. Proaktives Handeln ist daher notwendig, um den Lebens- und Wirtschaftsraum zu schützen.

In der Kreisverwaltung aber auch in den Kommunalverwaltungen werden wir zukünftig nicht mehr umhinkommen, eine mögliche Betroffenheit frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen im Umgang mit dem Klimawandel zu erarbeiten. In einem ersten Schritt hat der Landkreis Calw im Jahr 2020 einen Dualen Studenten mit dem Fachgebiet „Climate Change Management and Engineering“ (Klimawandelanpassungsmanager) eingestellt. Der Studiengang wurde an der Hochschule Heidelberg neu aufgelegt.

Doch welche Auswirkungen hat der Klimawandel im Landkreis Calw und welche Maßnahmen können ergriffen werden, um die Auswirkungen abzumildern oder erträglich zu machen? Diese Fragen erarbeiten aktuell verschiedene Fachbereiche aus dem Landratsamt Calw zusammen mit sieben Kommunen (Althengstett, Altensteig, Bad Liebenzell, Calw, Ebhausen, Haiterbach und Unterreichenbach). Die alpS und KlimaPlus, zwei erfahrene Partner aus diesem Bereich , unterstützen den Landkreis und die Kommunen bei der Erarbeitung.

Neben der Bewusstseinsbildung in der Verwaltung werden in verschiedenen gemeinsamen Workshops eine Ist-Analyse durchgeführt, eine mögliche Betroffenheit in den verschiedenen Handlungsfeldern erhoben und Maßnahmen erarbeitet.

Abschließend werden die Ergebnisse sowie wissenschaftliche Grundlagen in einer Anpassungsstrategie zusammengefasst und ein Maßnahmenkatalog erstellt. Die Erstellung der Anpassungsstrategie wird vom Land Baden-Württemberg gefördert.


Vertreter*Innen aus den verschiedenen Fachbereichen des Landratsamtes Calw, aus den teilnehmenden Kommunen sowie alpS und KlimaPlus beim gemeinsamen Workshop im Landratsamt Calw.


Klimakongress

Am 28. Oktober 2022 wurde im Congresscentrum Altensteig-Wart der erste Klimakongress im Landkreis Calw veranstaltet und hat das Schwerpunktthema "Energiewende" weiter ins Bewusstsein von Unternehmerschaft und Politik gerufen. Nach hochrangigen Impulsvorträgen zu den Themen Regionalplanung, erneuerbare Energien und Klimaschutz wurden im Rahmen einer Podiumsdiskussion Chancen und Konflikte der Energiewende diskutiert.

Vier Fachforen am Nachmittag ermöglichten den vertieften Einstieg in die jeweiligen Hauptfelder, die im Zusammenhang mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien im Kreis zutage treten: Offenland & Photovoltaik, Windkraft im Landkreis Calw, Regionale Wertschöpfung und Bürgerbeteiligung, Wärmewende. Die Ergebnisse aus den Foren werden als Arbeitsaufträge für die Verwaltung verwendet, und dienen als Richtlinie für die weitere Klimaschutzarbeit. 



SolarButterfly in Nagold und Sommernetzwerk

Im Sommer 2022 unterstützte der Landkreis Calw das Projekt "SolarButterfly auf Weltrekord-Tour" und organisiert eine Veranstaltung zum Thema Energiewende und Klimaschutz für alle Interessierten auf dem Wolfsberg in Nagold. Der SolarButterfly, ein energieautarkes Solar-Fahrzeug,  soll mit einem Team um den Schweizer Louis Palmer vier Jahre um die Welt touren und auf seinen Stationen sensibilisieren für den fortschreitenden Klimawandel und aufmerksam machen auf lokale Pioniere und Klimaschutzaktivitäten. Mit dabei waren unter anderem die Gemeinschaft der Energieberater, das Jugendforschungszentrum mit interessanten Sonnenenergie-Projekten, E-Fahrzeuge für Testfahrten und einige Schulklassen, um ihre selbstgebauten Solar-Modellautos bei einem Wettrennen an den Start zu bringen.



Abends stand das Sommernetzwerk für die Unternehmerschaft  ganz unter dem Motto "Zukunft.Klima.Energie". Auch die Betriebe des Landkreises sind von steigenden Energiepreisen und Klimawandel betroffen und haben sich bereits in der Vergangenheit für Klimaschutz und Ressourceneffizienz engagiert. Bei dieser Veranstaltung wurde  im Rahmen einer Podiumsdiskussion auf zukünftige Herausforderungen und Klimaschutzaktivitäten eingegangen und das Netzwerk für mehr Austausch und übergreifendes Engagement gestärkt.



Hier finden Sie einige Eindrücke der Veranstaltung:

https://www.youtube.com/watch?v=EdGKZbapdSA



KLIMAfit

Mit KLIMAfit – einem Pilotprojekt des Landes Baden-Württemberg – erstellen Unternehmen mit Unterstützung der Arqum GmbH ihre Treibhausgasbilanz und leiten daraus wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Energieeffizienz sowie zur Reduktion ihrer individuellen Emissionen ab. Im Mittelpunkt steht dabei die Reduktion von Treibhausgas-Emissionen. 

Mit den 12 teilnehmenden Unternehmen konnten große Erfolge erzielt werden: Insgesamt wurden durch die Bilanzierung und die Umsetzung der daraus abgeleiteten Maßnahmen über 4.600 Tonnen CO2 eingespart werden.



Fairtrade-Town Landkreis Calw

Fairtrade-Towns fördern den fairen Handel auf kommunaler Ebene und nehmen Menschenrechte ernst. Obwohl der Begriff "Town" hier so nicht stimmt, können sich auch Landkreise das Siegel "Fairtrade-Town" aneignen.

Im Kreistag wurde 2022 der Beschluss gefasst, dass der Landkreis sich als "Fairtrade-Town" zertifizieren lässt. Für die Zertifizierung sind niederschwellige Kriterien zu erfüllen, wie zum Beispiel eine regelmäßige Öffentlichkeitsarbeit zum Thema, die Einberufung einer Steuerungsgruppe bestehend aus Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaft und Verwaltung, um gemeinsam Projekte zu initiieren und ein entsprechendes Produktangebot in den Geschäften des Kreises.

Derzeit arbeitet der Landkreis daran, die Kriterien zu erfüllen und damit kontinuierlich den fairen Handel zu unterstützen.



Leitstern Energieeffizienz

Der „Leitstern Energieeffizienz“ ist ein landesweiter Wettbewerb, der vom Umweltministerium Baden-Württemberg seit dem Jahr 2014 ausgelobt wird – seit 2016 alle zwei Jahre – und in dessen Rahmen die energieeffizientesten Kreise ausgezeichnet werden. Dabei geht es nicht nur um die Daten zum Energieverbrauch oder konkrete Effizienzmaßnahmen, sondern auch um deren dynamische Veränderung und um Aspekte wie Beratung, Information, Netzwerke und vieles mehr. Die Landkreise erheben ihre Daten über einen vorgefertigten Fragenbogen. Die Bewertung dieser Aspekte erfolgt über eine gewichtete Indikatoren-Liste. Punkten können die Kreise mit Aktivitäten wie Energie- und Klimaschutzkonzepten, einem Energiemanagement oder ihrer Vorbildfunktion. Außerdem werden die in den Kreisen bereits messbaren Erfolge bei der Energieeffizienz analysiert. Hierzu gehören beispielsweise ein geringerer Energieverbrauch der kreiseigenen Liegenschaften, Effizienzaktivitäten von Unternehmen und Haushalten sowie Entwicklungen und Kennzahlen im Verkehrsbereich. Der Landkreis Calw nimmt an jeder Runde teil und leitet aus den Ergebnisberichten entsprechende Maßnahmen ab, um kontinuierlich energieeffizienter zu werden.

Klimaschutz und Energie sparen im Alltag

Jeder Einzelne kann durch seine alltägliche Lebensweise etwas zum Klimaschutz beitragen. Und meist hat das gar nichts mit Verzicht zu tun, sondern spart sogar noch Geld. Selbst kleine Maßnahmen können eine große Wirkung auf das Klima haben.Hier finden Sie hilfreiche und interessante Tipps und Links, um Sie bei Ihrem Beitrag zum Klimaschutz im Alltag zu unterstützen.


Richtig Heizen

  • Die Temperatur unter Kontrolle halten: Der Richtwert im Wohnbereich liegt bei 20 °C. Jedes Grad weniger spart sechs Prozent Heizenergie ein. Für andere Räume, wie z. B. Küche und Schlafzimmer empfiehlt das Umweltbundesamt Temperaturen von 18 und 17 °C.
  • Regelmäßig Stoßlüften: In warmen Räumen sammelt sich nach und nach Feuchtigkeit an. Lüften ist für eine guten Luftqualität also unerlässlich und verhindert Schimmelbildung. Dabei gilt: Die Wirksamkeit bei täglich mehrmaligem Stoßlüften (Fenster oder Türen für fünf Minuten ganz öffnen und danach wieder schließen) ist am größten. Je kühler die Raumtemperatur ist, desto öfter sollte gelüftet werden. Gekippte Fenster bei laufender Heizung sollten unbedingt vermieden werden.
  • Viel Energie geht durch undichte Fenster und Türen verloren. Abdichten mit Schaumdichtungsband oder Gummidichtungen aus dem Baumarkt kann Abhilfe schaffen.
  • Ein optimaler Betrieb der Heizung ist für eine effiziente Nutzung natürlich unerlässlich. Regelmäßige Entlüftung der Heizkörper und Wartung hat großes Einsparpotenzial.
  • Heizkörper sollten möglichst freistehen und nicht von anderen Möbeln oder Vorhängen verdeckt werden.
  • Nachts können geschlossene Rollläden die Wärmeverluste der Fenster um 20 Prozent verringern.

Hier geht´s zum Merkblatt für richtiges Heizen und Lüften im Rahmen der Informationskampagne "Zukunft Altbau": Merkblatt Heizen und Lüften_Zukunft Altbau



CO2-Rechner

Der durchschnittliche CO2-Ausstoß beträgt in Deutschland 10,8 Tonnen pro Person. Damit liegen wir über 60 Prozent über dem globalen Durchschnitt, weshalb uns als Industrienation eine besondere Verantwortung zukommen. Zum Vergleich: Klimaverträglich wäre ein weltweiter Ausstoß von unter einer Tonne CO2 pro Person und Jahr. Bis dieses Ziel erreicht wird, gibt es noch viel zu tun.Aber jeder kann etwas tun. Wir können nicht nur kiloweise, sondern sogar tonnenweise CO2 vermeiden – bei uns und bei anderen. Der UBA-CO2-Rechner hilft Ihnen dabei, den Überblick zu behalten: Wo stehen Sie heute? Was sind Ihre zentralen Stellschrauben? Welchen Beitrag können Sie zukünftig für den Klimaschutz leisten?

Testen Sie es aus: http://www.uba.co2-rechner.de/de_DE/



Den eigenen CO2-Fußabdruck halbieren

Nach aktuellen Berechnungen des Umweltbundesamtes teilt sich unser durchschnittlicher CO2-Fußabdruck in die folgend genannten Kategorien ein:


Einige große Stellschrauben gibt es aber, um unseren Fußabdruck zu halbieren. Beispielsweise spart die Nutzung eines Sparduschkopfs 0,3 Tonnen. Durch einen bewussteren Konsum lassen sich insgesamt zwei Tonnen CO2 einsparen. Weitere Handlungsfelder, in denen wir aktiv für mehr Klimaschutz agieren können, sind Ernährung, Mobilität und Wohnen - somit kann jeder dort etwas tun, wo er individuell das meiste Potenzial und die größte Umsetzbarkeit für sich sieht.





Energiesparkonto

Das Energiesparkonto macht Ihren Energieverbrauch sichtbar, vergleicht Ihren Energieverbrauch und Ihre Energiekosten mit anderen Haushalten und zeigt Ihnen anschaulich, wo und wie Sie am besten Energie sparen können.

Testen Sie es aus: https://www.energiesparkonto.de/index.php?cmd=esk.landingPage&action=default



Preisvergleich bei Strom und Gas

Mit dem Energiesparcheck Kosten sparen und den richtigen Tarif finden.

Testen Sie es aus: https://www.energiesparcheck.de/



Mein Klimaschutz

Was machen Sie in Sachen Klimaschutz? Zeigen Sie anderen, was Sie schon tun oder vorhaben.

Testen Sie es aus: https://www.mein-klimaschutz.de/

Solaroffensive

PV-Netzwerk Nordschwarzwald

Solarstromanlagen werden immer günstiger und besser – jetzt bekommt der Ausbau des Solarstroms im Landkreis Calw neuen Rückenwind. Im Rahmen des Photovoltaik (PV)-Netzwerks Nordschwarzwald unterstützt die Gemeinschaft der Energieberater und der Landkreis Calw private Haushalte und Unternehmen dabei , neue Solarkraftwerke in Betrieb zu nehmen. Sie arbeitet dabei – wie schon beim Ausbau effizienter Wärmenetze – mit den anderen Energieagenturen der Region (Enzkreis, Pforzheim sowie Freudenstadt) und der Clean Energy GmbH zusammen.

Gemeinsam mit den Kommunen, dem Landkreis und dem Regionalverband Nordschwarzwald soll der Solarstromanteil noch weiter erhöht werden. Der starke Rückgang der Kosten für Solaranlagen macht Photovoltaik-Projekte gerade bei hohem Eigenverbrauch oder Stromspeichern wirtschaftlich sehr interessant. Zudem leisten die Betreiber von Solaranlagen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.

Die regionalen PV-Netzwerke sind ein wichtiges Instrument der Solaroffensive Baden-Württemberg. Sie sollen Klimaschutz und regionale Wertschöpfung bei Handwerkern voranbringen und dazu beitragen, hohe Stromkosten durch günstige Solarstromproduktion zu senken. Zukünftig sollen auch Mieter vom Preisvorteil des Solarstroms profitieren können. Das PV-Netzwerk Nordschwarzwald will mit Stadtwerken und anderen Partnern mehr Mieterstromprojekte umsetzen helfen.


Die Energieagentur startet deshalb die Solaroffensive im Landkreis Calw mit folgenden Zielen:

  • Förderung des Solarstroms durch Information der Bevölkerung
  • Aufbau eines langfristig tragfähigen Netzwerks aus Wirtschaft, Kommunen, Politik und Verbänden zur Umsetzung der Solaroffensive Baden-Württemberg im Kreis Calw
  • Erhöhung des Anteils von Solarstrom auf 30 Prozent des Verbrauchs bis 2030 durch optimierten Eigenverbrauch vom Haushalt über das Gewerbe bis zum Großbetrieb
  • Verbesserung der Netzverträglichkeit von Solarstrom und der Versorgungssicherheit durch Ausbau der Speicher, Ertüchtigung der Netze und Sektorkopplung
  • Aktive Kooperation zwischen Solarstromerzeugern und Netzbetreibern (vor allem Stadtwerken) mit neuen Geschäftsmodellen wie Mieterstrom
  • Massiver Ausbau von Dach-, Fassaden- und Freiland-Solarstromanlagen
  • Stärkung der regionalen Wertschöpfung durch Handwerk und Solarfirmen
  • Professioneller Betrieb der Solaranlagen durch bessere Wartung und Fernüberwachung
  • Mehr Klimaschutz durch Einstieg in die solare Elektromobilität
  • Unterstützung der Handwerksbetriebe und Solarteure bei der Bewältigung der steigenden Nachfrage nach Solaranlagen


Fakten zur Photovoltaik: 

https://solarcluster-bw.de/de/solarwissen/fakten-zur-photovoltaik/

Merkblatt Photovoltaik

Weitere Informationen zu PV-Netzwerken:  

https://www.photovoltaik-bw.de/


Wie viel Solar-Potenzial hat Ihr Dach?

Unter dem folgenden Link finden Sie das Solardachkataster im Rahmen des Energieatlas, auf dessen interaktiver Karte Sie Ihr Dach auswählen können und damit das individuelle Solar-Potenzial einsehen können:

https://www.energieatlas-bw.de/sonne/dachflachen/solarpotenzial-auf-dachflachen

 Nachdem Sie eine Dachfläche ausgewählt und angeklickt haben, können Sie den Wirtschaftlichkeitsrechner starten und individuell auf Ihre Situation abgestimmt unter anderem die Amortisationszeit, das Investitionsvolumen und die Klimaschutzwirkung sowie den Gewinn nach 20 Jahren ermitteln.


KEFF - Energie-Effizienz-Beratung für Unternehmen

KEFF-Effizienzmoderator für die Region Nordschwarzwald ist Herr Andreas Fibich. Er initiiert, unterstützt und begleitet gezielt Effizienz-Maßnahmen vom ersten Gespräch, über die Umsetzung im Unternehmen bis zur Feststellung der konkreten Effizienzerfolge. Dabei werden neben der Gebäudehülle und -infrastruktur auch der Produktionsprozess und Querschnittstechnologien in die Betrachtung einbezogen. Weitere Informationen unter: 

https://keff-bw.de/de/kompetenzstelle/nordschwarzwald

Förderprogramme

Eine Auflistung der Förderprogramme finden Sie unter:

https://www.kea-bw.de/foerderdatenbank

www.kfw.de/kfw.de.html


Weitere Informationen

  • Die Klimaschutz- und Energie-Agentur Baden-Württemberg (KEA-BW) bietet umfangreiche Informationen und Veranstaltungen zu den Themen Energie und Klimaschutz: https://www.kea-bw.de/




Kontakt

Leonie Roth
Zentrale Steuerung
Klimaschutzmanagerin
Vogteistraße 42-46
75365 Calw
Anfahrt
Telefon: 07051 160 451
Fax: 07051 795 605
E-Mail oder Kontaktformular
Mario Tinnhofer
Zentrale Steuerung
Klimaschutzmanager
Vogteistraße 42-46
75365 Calw
Anfahrt
Telefon: 07051 160 604
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Fabian Traub
Zentrale Steuerung
Klimaschutzmanagement
Vogteistraße 42-46
75365 Calw
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