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Landschaft Welle
25.10.2022

Landkreise beauftragen Machbarkeitsstudie zum ÖPNV im Raum Nagold - Herrenberg

Studie zu Schienenverbindung sowie weiteren Optimierungsansätzen startet

In den Landkreisen Böblingen und Calw besteht Einigkeit, die beiden Städte Herrenberg und Nagold mit einem Zugangebot zu verbinden. Offen ist die Frage, wie diese Verbindung genau aussehen soll. Bereits in der Vergangenheit gab es hierzu Machbarkeitsstudien zum Ausbau der Schieneninfrastruktur. Neuerdings eröffnen die verbesserte Förderkulisse von Bund und Land im Rahmen des Bundes-GVFG sowie das in diesem Jahr novellierte Bewertungsverfahren dem schienengebundenen ÖPNV in der wachsenden Raumschaft neue Perspektiven.

In einem gemeinsamen Austausch auf Einladung des Verkehrsministeriums im April dieses Jahres haben die Landräte Roland Bernhard (Böblingen) und Helmut Riegger (Calw) gemeinsam mit den Oberbürgermeistern Thomas Sprißler (Herrenberg) und Jürgen Großmann (Nagold) sowie dem Bürgermeister Hans Michael Burkhardt (Jettingen) die Durchführung einer zweistufigen vergleichenden Machbarkeitsstudie zur Verbesserung des ÖPNV-Angebots im Raum Nagold – Herrenberg vereinbart. Diese wird vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg zu 80% finanziert. Nach erfolgreicher Ausschreibung wurde, gemeinsam durch die Landkreise Böblingen und Calw, ein Ingenieurbüro damit beauftragt, die beste verkehrliche Lösung im Sinne der Beteiligten zu ermitteln. Jetzt kann die Studie zum Ausbau starten.

In einer ersten Stufe sollen zunächst verschiedene Verkehrssysteme in diversen Streckenverläufen auf ihre verkehrlichen Potenziale hin verglichen werden. Untersucht wird der Neubau einer Direktverbindung über Jettingen als Stadtbahn, S-Bahn oder einer speziell für den Nahverkehr weiterentwickelten Magnetschwebebahn. Zusätzlich wird die Möglichkeit eines Ausbaus von teilweise bereits bestehender Infrastruktur in Form eines Metropolexpresses und eines optimierten Expressbusses betrachtet. Die Ergebnisse der Potenzialanalyse werden im ersten Quartal 2023 vorliegen. Erst dann kann seriös eingeschätzt werden, für welche Varianten eine nähere Betrachtung aussichtsreich ist. Die drei erfolgversprechendsten Varianten werden in einer zweiten Stufe auf ihre bauliche Machbarkeit untersucht. Darüber hinaus erfolgt eine vorläufige Berechnung des Nutzen-Kosten-Verhältnisses zum Nachweis der Wirtschaftlichkeit, welche die Voraussetzung für die Förderfähigkeit eines Vorhabens darstellt. Die finalen Ergebnisse der Untersuchung und eine Handlungsempfehlung des Gutachters werden bis Ende 2023 erwartet.

Landrat Roland Bernhard ist überzeugt, in einem ergebnisoffenen Verfahren zur besten Lösung zu gelangen: „Wenn wir das bestmögliche Angebot für die Menschen zwischen Herrenberg und Nagold erreichen wollen, hilft Kirchturmdenken nicht weiter. Vorfestlegungen würden nur davon ablenken, wofür wir eine solche Investition im Grunde anstreben: Um dem Autoverkehr auch im ländlichen Raum eine attraktive Schiene entgegenzusetzen und Alternativen anzubieten.“

Landrat Helmut Riegger zeigt sich zuversichtlich: „Der große Untersuchungsrahmen bietet die Möglichkeit, das optimalste Ergebnis zu erreichen. Vorrangig geht es darum, den Bürgerinnen und Bürgern eine zukunftsfähige Mobilitätsalternative zur Verfügung zu stellen. Nehmen wir die Mobilitätswende ernst, müssen wir hier aktiv handeln.“

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